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„Mein Leben in den deutschen Gefängnissen und Konzentrationslagern ist eine dauernde Steigerung des Elends gewesen. Ich dachte, Natzweiler würde alles übertreffen, was man sich an Leiden und Entbehrung vorstellen kann. Aber ich hatte Treis - Bruttig noch nicht gesehen."

Bert Aerts, belgischer KZ-Häftling


Mosel-rechts-Karte

Das KZ Außenlager Cochem, rund 50 km moselaufwärts von Koblenz entfernt, entstand im März 1944 im Zusammenhang mit dem Ausbau des Eisenbahntunnels, der zwischen den Ortschaften Bruttig und Treis verlief und den Cochemer Moselbogen abkürzte. Der 2,8 km lange, ungenutzte Eisenbahntunnel mit einer Nutfläche von insgesamt 21.000 m², Teil der damals im Bau befindlichen rechtsseitigen Moselstrecke, sollte in kürzester Zeit zu einer bombensicheren, unterirdischen Fabrikhalle für die Verlagerung der Fertigung von Zubehör von Flugzeugmotoren der Firma Bosch ausgebaut werden. Das mit "A7" oder mit dem Decknamen "Zeisig" versehene Bauvorhaben fiel in die Kompetenz von SS-Brigadeführer Hans Kammler, der für den Ausbau gigantische Mengen von Baustoffen veranschlagte: 550 Tonnen Baueisen, 275 Tonnen Maschineneisen, 145 Festmeter Rundholz, 610 Kubikmeter Schnittholz, 1500 Tonnen (!) Zement und 200.000 Ziegelsteine. Das Gesamtbauvolumen betrug dreieinhalb Millionen Reichsmark. Die Durchführung der Bauplanung, sowie die Bauleitung wurde dem Architekturbüro Heese in Berlin und dort federführend dem Dipl. Ing. Remagen übertragen. Die ausführende Baufirma war die Firma Fix aus Dernau. Der Reichsbahntunnel wurde der Firma Bosch in Stuttgart zur Fertigung von Zubehör für Flugzeugmotoren zur Verfügung gestellt. Bereits im April 1944 zogen die ersten Bosch-Arbeiter in den Tunnel ein und begannen mit der Aufnahme der Produktion von Zündkerzen.

Tunnel PortalDie Gesamtleitung des Projektes „A7" oblag dem SS Führungsstab, dessen Büro sich in einem Hotel (Germania) der Stadt Cochem befand. Chef war der SS Hauptsturmführer Gerrit Oldeboershuis, genannt Oldenburg, sein Stellvertreter SS Untersturmführer Karl-Heinz Burckhardt. Insgesamt gehörten dem Führungsstab 18 Personen an: Zivilangestellte, Luftwaffeningenieure sowie technische Offiziere und Mannschaften der Waffen-SS. Ein Problem stellte zunächst die mangelhafte Zahl an Arbeitskräften dar, die dieses umfangreiche Großprojekt realisieren sollte. Doch die SS bot sich bereitwillig an, zu genüge Arbeitskräfte zu „liefern". Die Konzentrationslager boten hier eine scheinbar unerschöpfliche Quelle für „Menschenmaterial".

Menschen aus fast ganz Europa wurden als KZ-Häftlinge an die Mosel verschleppt und zur Zwangsarbeit herangezogen: Franzosen, Belgier, Luxemburger, Holländer, Norweger, Polen, Ukrainer, Russen, Griechen, Italiener, Spanier und einige Reichsdeutsche. Die meisten waren politische Häftlinge oder Kriegsgefangene. Viele trugen die Bezeichnung „AZA" , was verharmlosend für „Ausländische Zivilarbeiter" stand. Einige, besonders Deutsche, waren als „Kriminelle" eingestuft. Tatsächlich wurden alle nur zu einem Zweck an die Mosel gebracht: zur „Vernichtung durch Arbeit". Zu ihrer Bewachung wurde ein Kommando von Angehörigen der Luftwaffe nach Cochem beordert.

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